Strukturerkundung durch Messung elektrischer Widerstände

Durch meist an der Erdoberfläche angebrachte Elektroden wird der spezifische elektrische Widerstand des Untergrundes gemessen. Durch Variation des Meßortes und der Elektrodenabstände (Eindringtiefe) sowie einer computergestützten Auswertung und Darstellung lassen sich detaillierte Einblicke in den Untergrund gewinnen.

 

Computergestützte Datenerfassung
auf der Krone eines Binnendeichs am Fluß Mulde

Angepasst an die Fragestellung werden verschiedene Meßarten verwendet:

  • Kartierungen: flächenhafte Messung mit fester Eindringtiefe zur großräumigen Erkundung
  • Sondierungen: ortsfeste Messung mit variabler Eindringtiefe zur Erstellung von Tiefenprofilen
  • Tiefensektionen: Meßpunkte auf Linie und Eindringtiefe variabel zur Erstellung von Untergrundschnitten, aus mehreren Sektionen auch Horizontalschnitte berechenbar. Wird oft als Tomographie bezeichnet.
  • 3D-Geoelektrik: Flächenhaft angeordnete Elektroden zur Lösung spezieller Erkundungsaufgaben. Eher auf kleinen Flächen anzuwenden.(Beispiel)!
  • Geoelektrische Messungen sind außerordentlich vielseitig. Die Aussagekraft kann durch Messung der elektrischen Aufladefähigkeit (sog. IP-Messung) noch erweitert werden.

     

    Beispiel für eine geoelektrische Tiefensektion.
    Mit computergestützter Meßtechnik und Auswertung entsteht ein geoelektrischer Schnitt durch den Untergrund, in dem geologische Einheiten, eingelagerte Strukturen (hier Schichtwassereinstau "S") und das Grundwasser zu erkennen sind. Tiefen bis über 50 m können erreicht werden. Auch die Topographie wird bei der Inversion berücksichtigt.

    Einsatzbereiche:

    • Altlastenuntersuchungen
    • Deponieerkundung
    • Sanierungsüberwachung
    • Standorterkundung (alt und neu)
    • Rohstoffexploration
    • Grundwassererkundung
    • Baugrunderkundung
    • Geotechnik (z. B. Hangrutschungen)
    • Deichuntersuchungen
    • Archäologie

     

(c) BfG Lorenz 2002 Autor: G. Plaumann Letzte Änderung 5.3.2010